Die Ring Alarmanlage 2. Generation ist ein smartes Alarmsystem, das Einfamilienhäuser effektiv vor Einbrüchen schützen kann. Als DIY-Sicherheitslösung (Do-it-yourself) lässt sie sich ohne professionelle Installation in kurzer Zeit einrichten und funktioniert komplett kabellos. Amazon Ring kombiniert dabei klassische Alarmtechnik (wie Sensoren und Sirenen) mit moderner Smart-Home-Technologie. Erkennt das System einen Einbruchsversuch – etwa wenn eine Tür oder ein Fenster geöffnet wird – ertönt sofort eine laute Sirene (innen bis zu 104 dB), die den Eindringling abschrecken soll. Gleichzeitig erhalten die Bewohner eine sofortige Benachrichtigung auf ihr Smartphone, sodass sie auch von unterwegs oder im Urlaub alarmiert werden. Die zweite Generation der Ring Alarmanlage wurde 2020 eingeführt und zeichnet sich gegenüber der ersten Generation vor allem durch kompaktere Sensoren und ein moderneres Design aus. Insgesamt bietet Ring Alarm (2. Gen.) eine umfassende Sicherheitslösung: Alle wichtigen Zugänge im Haus lassen sich überwachen, und im Alarmfall reagiert das System lautstark und benachrichtigt die Nutzer in Echtzeit. Im Folgenden wird ausführlich erläutert, welche Komponenten zu einer vollständigen Absicherung eines Einfamilienhauses gehören, wie man diese optimal im Haus platziert, welche smarten Funktionen das System bietet, mit welchen Kosten man rechnen muss und wie die Anlage eingerichtet, bedient und gewartet wird. Abschließend werden auch mögliche Schwächen oder Grenzen des Systems beleuchtet.
Inhalt
Komponenten für die Absicherung eines Einfamilienhauses
Um ein durchschnittliches Einfamilienhaus (ca. 120–150 m², zwei Etagen) vollständig gegen Einbruch abzusichern, sind bei der Ring Alarmanlage 2. Generation mehrere Komponenten erforderlich. Das Basisset („Alarm-Set“) der 2. Generation umfasst bereits die zentralen Elemente, kann jedoch je nach Hausgröße durch zusätzliche Sensoren und Geräte erweitert werden. Die wichtigsten Bestandteile des Ring-Alarmsystems sind:
- Ideal für Wohnungen und Häuser über 120 m² Wohnfläche, beliebig erweiterbar. Für noch umfangreicheren Schutz stehen auch…
- Das Ring Alarm-Set M mit Außensirene ist eine fortschrittliche Alarmanlage mit WLAN für dein Haus oder deine Wohnung. Da…
- Deine Ring Alarmanlage kannst du ganz einfach über die Ring-App steuern. So hast du immer alles von überall aus unter Ko…

- Basisstation: Die Basisstation ist das Herzstück der Alarmanlage. Sie koordiniert alle Sensoren und dient als zentrale Sirene im Innenbereich. In der 2. Generation ist eine Sirene mit 104 dB Schalldruck integriert – laut genug, um einen Einbrecher in die Flucht zu schlagen und Nachbarn aufmerksam zu machen. Die Basisstation wird ans Heimnetzwerk angebunden (über LAN-Kabel oder WLAN) und hält dank integriertem Akku auch bei Stromausfall bis zu 24 Stunden durch. Ebenfalls eingebaut ist ein Mobilfunkmodul mit SIM-Karte, das für eine optionale Notfallverbindung über das Handynetz genutzt werden kann (erfordert ein Abonnement). Die Basisstation selbst wird im Innenraum platziert und sollte möglichst zentral aufgestellt oder an der Wand montiert werden. Sie verfügt über dezente LED-Anzeigen (Ringlicht) zur Statusanzeige und kann akustische Signale bzw. Sprachausgaben (z. B. beim Countdown) von sich geben.
- Keypad (Tastatur): Das Keypad ist die Bedieneinheit für das Alarmsystem innerhalb des Hauses. Darüber lassen sich die Alarmmodi scharf und unscharf schalten (meist in den Modi Zuhause und Abwesend sowie Deaktiviert) per PIN-Code-Eingabe. Das Ring-Keypad der 2. Generation ist akkubetrieben und kann flexibel an der Wand befestigt oder einfach auf einem Tisch oder Regal platziert werden. Eine Ladung hält laut Hersteller bis zu mehrere Monate (ca. 6–7 Monate). Neu in Generation 2 sind drei Schnellzugriffstasten für Notfälle (Polizei, Feuerwehr, medizinischer Notfall), mit denen man per Knopfdruck einen Alarm auslösen kann. Somit dient das Keypad nicht nur zum Ein- und Ausschalten des Systems, sondern auch als Panikschalter im Haus für die Bewohner. In einem größeren Haus kann es sinnvoll sein, mehrere Keypads an unterschiedlichen Eingängen oder Etagen zu installieren, um überall bequemen Zugriff zu haben.
- Tür-/Fenstersensoren (Kontaktmelder): Diese kleinen, zweiteiligen Sensoren werden an Türen und Fenstern angebracht und erkennen über einen Magnetkontakt das Öffnen derselben. Sobald das System scharf geschaltet ist, löst das Öffnen einer überwachten Tür oder eines Fensters den Alarm aus. Tür-/Fenstersensoren sind das Rückgrat der Außenhautsicherung eines Hauses. Jede relevante Zugangstür und jedes leicht zugängliche Fenster sollte mit einem solchen Kontaktmelder ausgestattet werden. Die Sensoren der 2. Generation sind gegenüber der Vorgängerversion deutlich kompakter und dünner gestaltet, was die Montage unauffälliger macht. Ein abnehmbarer schlanker Magnet erleichtert die Anbringung auch bei beengtem Platz am Rahmen. Die Montage erfolgt meist mit selbstklebendem Tape, Schrauben sind optional möglich. Die Kontaktsensoren sind batteriebetrieben (Generation 2 nutzt zwei CR2032-Knopfzellen) und halten je nach Nutzung bis zu 3 Jahre durch, bevor die Batterien gewechselt werden müssen. In einem durchschnittlichen Einfamilienhaus können durchaus 10 bis 15 Tür-/Fensterkontakte benötigt werden, um alle Außentüren und Erdgeschossfenster abzudecken – ggf. auch Kellerfenster oder erreichbare Fenster im Obergeschoss (dazu später mehr). Die Ring-Alarmsets werden in verschiedenen Größen angeboten: z. B. enthält das Basis-Set (S) einen einzigen Tür/Fenster-Sensor, das Set (M) enthält zwei und das Set (L) vier Sensoren. Oft sind also zusätzliche Kontakte nachzukaufen, um ein ganzes Haus vollständig auszurüsten.
- Bewegungsmelder: Die Ring-Bewegungsmelder überwachen Räume auf Bewegungen mittels Passiv-Infrarot (PIR) und schlagen Alarm, wenn im scharf geschalteten Zustand eine Person den Erfassungsbereich betritt. Sie dienen als Raumüberwachung und Ergänzung zu den Tür-/Fenstersensoren. Besonders in Innenräumen mit mehreren Zugängen oder großen offenen Bereichen sind Bewegungsmelder sinnvoll, um einen Einbrecher zu erfassen, falls dieser z. B. ein Fenster einschlägt und einsteigt, ohne den Fensterkontakt auszulösen. Die Ring-Bewegungsmelder (2. Gen.) sind kleiner als die erste Generation (ca. 36 % geschrumpft) und können unauffällig in Raumecken oder an Wänden montiert werden. Ideal ist eine Anbringung in ca. 2,10 m Höhe in einer Zimmerecke, von wo aus der Melder den Raum gut überblickt. Durch die seitliche Platzierung in der Ecke erkennt der PIR-Sensor Querbewegungen am zuverlässigsten und kann so einen ganzen Raum abdecken. Die Bewegungsmelder von Ring sind zudem haustierfreundlich einstellbar: Bei korrekter Montage und Empfindlichkeitseinstellung ignorieren sie Haustiere unter etwa 22 kg, damit z.B. Hund oder Katze nachts keinen Fehlalarm auslösen. In einem Einfamilienhaus platziert man typischerweise mindestens einen Bewegungsmelder pro Etage – oft im Flur oder Wohnbereich – sowie eventuell zusätzliche Melder in Räumen mit besonders vielen Wertgegenständen (z.B. Wohnzimmer mit Elektronik) oder im Treppenaufgang zum Obergeschoss. Das Alarm-Set (M) enthält zwei Bewegungsmelder, das Set (L) drei. Weitere Melder können einzeln nachgekauft werden (Stückpreis ca. 35 €).
- Signal-Verstärker (Range Extender): Dieser wird einfach in eine Steckdose gesteckt und verlängert die Reichweite des Funk-Netzwerks der Alarmanlage. Alle Ring-Alarmsensoren kommunizieren über das energiesparende Z-Wave-Funkprotokoll mit der Basisstation. Z-Wave hat eine typische Reichweite von etwa 76 Metern (im freien Feld) und gilt als sehr zuverlässig und störungsarm. In Gebäuden kann die Reichweite durch Wände und Decken jedoch reduziert sein. Der Ring Signal-Verstärker – im Set bereits enthalten – verstärkt und wiederholt das Signal, um auch entlegenere Sensoren (z.B. im Keller oder Dachgeschoss) sicher mit der Zentrale zu verbinden. Ein einzelner Repeater kann die Funkreichweite etwa verdoppeln. In vielen durchschnittlichen Häusern kommt man sogar ohne zusätzlichen Verstärker aus, da Z-Wave ohnehin ein weitreichendes Mesh-Netz bildet. Schaden kann es dennoch nicht, den Repeater an einer zentralen Steckdose einzusetzen – idealerweise nicht direkt neben der Basisstation, sondern ein Stück entfernt, um die Abdeckung zu optimieren. Beachte, dass pro Ring-Alarmbasis maximal 100 Geräte (Sensoren/Komponenten) angelernt werden können, was für die meisten Anwendungen mehr als ausreichend ist.
- Außensirene: Zusätzlich zur internen Sirene der Basisstation ist für die Absicherung eines Einfamilienhauses eine Außensirene empfehlenswert. Ring bietet eine eigene Alarm-Außensirene an (separat erhältlich, ca. 80 €). Diese Sirene wird außen an der Hausfassade montiert und erzeugt im Alarmfall einen sehr lauten, weithin hörbaren Signalton, um Nachbarn und Passanten zu alarmieren. Darüber hinaus hat eine sichtbare Außensirene auch eine abschreckende Wirkung auf potenzielle Einbrecher – sie signalisiert schon von weitem, dass das Haus alarmgesichert ist. Die Ring-Außensirene der 2. Generation kann mit Batterien betrieben werden und optional auch an eine Stromversorgung angeschlossen werden (z.B. über ein Netzteil durchs Fenster nach innen). Wichtig: Die Sirene muss so angebracht werden, dass sie gut hör- und sichtbar ist (in ausreichender Höhe, damit sie nicht einfach abmontiert werden kann). Hinweis: Die aktuelle Ring-Außensirene trägt gut erkennbar den Schriftzug „Ring“. Experten merken kritisch an, dass dies einem Einbrecher Informationen über das verwendete System liefert. Dennoch erhöht eine Außensirene insgesamt die Effektivität der Alarmanlage deutlich, da der Alarmton im Freien sehr viel lauter wahrgenommen wird als die Innensirene allein.
- Überwachungskameras (optional): Ergänzend zur klassischen Alarmanlage können Kameras von Ring eingesetzt werden, um das Sicherheitsniveau weiter zu steigern. Ring bietet verschiedene Sicherheitskameras und Video-Türklingeln an (z.B. Ring Video Doorbell für den Eingangsbereich, Ring Spotlight Cam oder Stick Up Cam für Außenbereiche und Innenräume). Diese Kameras sind zwar nicht Teil des Alarm-Kits, lassen sich aber in das Ring-System integrieren. Verknüpft man Kameras mit der Alarmanlage, können sie bei bestimmten Ereignissen automatisch mitaufzeichnen oder sogar den Alarm mit auslösen. Beispielsweise kann man einstellen, dass beim Auslösen des Alarms alle Ring-Kameras beginnen, Video aufzuzeichnen, um Beweismaterial zu sammeln. Eine Ring Video Doorbell an der Haustür ermöglicht es zudem, Besucher oder Eindringlinge per Live-Video und Zwei-Wege-Audio zu sehen und anzusprechen. Kameras erhöhen auch die Abschreckung: Außen angebrachte Kameras mit sichtbaren LEDs zeigen Einbrechern, dass das Haus überwacht wird. Beachten sollte man, dass für die Nutzung der vollen Kamerafunktionen (Cloud-Aufzeichnung von Videos) ein Ring Protect Abonnement benötigt wird – dazu später mehr. Dennoch sind Kameras eine sinnvolle optionale Ergänzung, um lückenlose Sicherheit zu erreichen: Alarmmeldungen können sofort visuell überprüft werden, bevor man Maßnahmen ergreift. So kann man im Alarmfall z.B. erst einen Blick ins Haus per Live-Stream werfen, um Fehlalarme (Haustier, heruntergefallener Gegenstand etc.) von echten Einbrüchen zu unterscheiden.
Zusammen bieten diese Komponenten ein mehrstufiges Sicherheitsnetz: Die Kontakte sichern alle Außenzugänge (Außenhaut), die Bewegungsmelder überwachen Innenräume, Sirenen alarmieren akustisch, und vernetzte Kameras erlauben zusätzlich die Videoüberwachung. Alle Geräte sind drahtlos mit der Basisstation verbunden (über Z-Wave-Funk) und lassen sich bei Bedarf flexibel erweitern oder neu anordnen. Im nächsten Abschnitt folgt eine Anleitung, wie man diese Komponenten im Haus sinnvoll platziert und montiert, um eine optimale Abdeckung aller gefährdeten Bereiche zu erreichen.



Platzierung und Montage der Komponenten
Eine Alarmanlage ist nur so gut wie ihre Planung. Bei der Montage der Ring-Komponenten sollte man daher „wie ein Einbrecher denken“ und alle möglichen Einstiegspunkte absichern. Hier sind Empfehlungen zur sinnvollen Platzierung der einzelnen Elemente im Einfamilienhaus, um Türen, Fenster, Terrassentüren, Garage etc. effektiv abzudecken:
- Haustür: Die Eingangstür ist statistisch der häufigste Zugang, durch den Einbrecher ins Haus gelangen. Deshalb hat die Haustür oberste Priorität. Hier sollte unbedingt ein Türkontakt installiert werden, der sofort meldet, wenn die Tür geöffnet wird. Der Sensor wird mit einem Teil am Türrahmen und dem Magnet am Türblatt montiert – möglichst weit oben an der Tür, damit er nicht leicht beschädigt werden kann. Zusätzlich ist es sinnvoll, im Eingangsbereich einen Bewegungsmelder anzubringen, der einen Eindringling erfasst, falls dieser die Tür gewaltsam öffnet oder falls mal vergessen wurde, die Alarmanlage zu aktivieren. Direkt hinter der Haustür (im Flur) ist oft auch der beste Platz für das Keypad, damit man beim Heimkommen schnell unscharf schalten kann, bevor der Alarm ausgelöst wird. Das Keypad sollte in greifbarer Nähe der Tür angebracht sein (aber nicht von außen sichtbar), um den Code bequem eingeben zu können. Für die Haustür empfiehlt sich außerdem eine Video-Türklingel (Ring Doorbell), die Besucher aufzeichnet und Ihnen ermöglicht, schon beim Klingeln oder bei Bewegung vor der Tür per App benachrichtigt zu werden.
- Seiteneingang und Terrassentüren: Neben der Haupttür müssen auch Nebeneingänge und Terrassentüren gesichert werden. Einbrecher wählen gerne rückseitige Türen, weil sie dort oft unbeobachtet arbeiten können. Terrassen- oder Balkontüren im Erdgeschoss sind häufig mit weniger sicheren Schlössern versehen und besonders gefährdet. Jede dieser Türen sollte einen Tür-/Fenstersensor erhalten. Bei zweiflügeligen Terrassentüren sollte idealerweise jeder Flügel einen Kontakt haben, oder zumindest der aktive Flügel, der geöffnet wird. Zusätzlich kann ein in den Wohnraum gerichteter Bewegungsmelder nahe der Terrassentür sinnvoll sein, um Bewegungen im hinteren Hausbereich zu erfassen. Prüfen Sie auch, ob Außentreppen oder Kellerabgänge im hinteren Bereich existieren – auch dort ggf. Kontakte oder Melder vorsehen. Eine außen angebrachte Kamera mit Blick auf die Terrassentür und den Garten kann eine weitere Abschreckung darstellen und Alarmbilder liefern.
- Fenster im Erdgeschoss: Fenster im Erdgeschoss sind der zweithäufigste Einstiegsort für Einbrecher. In den Sommermonaten, wenn Fenster öfter gekippt oder offen gelassen werden, rücken sie sogar auf Platz 1 vor. Daher gilt: Alle leicht zugänglichen Erdgeschossfenster sichern! An jedem Fenster, das vom Boden oder über Kletterhilfen (Mauer, Zaun, Regenrohr) erreicht werden kann, sollte ein Fenstersensor angebracht werden. Das gilt auch für kleine Badezimmer- oder WC-Fenster – Einbrecher zwängen sich notfalls durch kleinste Öffnungen. Achten Sie bei der Montage darauf, Sensor und Magnet so zu platzieren, dass sie im geschlossenen Zustand nicht mehr als ca. 2 cm voneinander entfernt sind (laut Anleitung bis zu 2,5 cm tolerierbar). Häufig klebt man den einen Teil auf den Fensterrahmen, den anderen auf den beweglichen Flügel. Sollte ein Fenster baulich nicht geeignet sein für die Standard-Klebemontage (z.B. runde Fenster oder Schiebeverglasungen), gibt es von Ring auch spezielle Montagemöglichkeiten oder man befestigt den Sensor mit etwas handwerklichem Geschick. Wichtig: Gewöhnen Sie sich an, alle Fenster wirklich zu schließen, wenn Sie die Alarmanlage aktivieren. Offene oder gekippte Fenster lassen sich nicht sichern – ein Alarmkontakt würde sofort Alarm auslösen, sobald die Anlage scharf ist und das Fenster bewegt wird. Im Alarmfall ertönt sonst die Sirene, obwohl kein Einbruch, sondern ein offengelassenes Fenster der Grund war. Daher am besten vor dem Scharfstellen einmal kontrollieren (die Ring-App zeigt an, welche Sensoren geschlossen sind). Zusätzlich zu den Fensterkontakten im Erdgeschoss kann ein Bewegungsmelder strategisch so platziert werden, dass er bei einem Einbruch durchs Fenster den Täter erfasst, sobald er sich im Raum bewegt (z.B. im Wohnzimmer in einer Ecke gegenüber den Fenstern). Denken Sie auch an Fenster in Kellerschächten – diese werden gern übersehen, bieten Einbrechern aber oft einen ungeschützten Zugang. Kellerfenster sollten ebenfalls mit Kontakten versehen oder zumindest durch einen Bewegungsmelder im Keller überwacht werden.
- Fenster im Obergeschoss: Fenster im 1. Stock werden deutlich seltener als Einstieg genutzt, da das Hochklettern sichtbar und riskanter ist. Trotzdem dürfen sie nicht völlig vernachlässigt werden. Besonders Balkontüren oder Fenster über Anbauten (etwa über dem Wintergarten, der Garage oder via Fallrohr erreichbar) sind potenzielle Einstiegsöffnungen. Einbrecher nutzen manchmal auch Bäume, Rankgerüste oder Leitern, um an ein offenes Obergeschossfenster zu gelangen. Daher sollten auch im Obergeschoss zumindest die balkon- oder dachnahen Fenster sowie alle Fenster, die nicht von der Straße einsehbar sind, einen Öffnungsmelder erhalten. In Schlafräumen im Obergeschoss, insbesondere im Hauptschlafzimmer der Bewohner, lohnt sich zudem ein Bewegungsmelder: Viele Einbrecher suchen gezielt als erstes das Schlafzimmer nach Schmuck, Geld oder Safes ab. Ein dort platzierter Melder würde anschlagen, falls jemand ins Obergeschoss gelangt, selbst wenn er unten alle Kontakte umgangen hätte. Generell gilt: Je mehr Bereiche mit Bewegungsmeldern abgedeckt sind, desto besser – „man kann nicht genug haben“. Aber man muss natürlich abwägen, wie viele Melder sinnvoll und praktikabel sind, um Fehlalarme (z.B. durch Haustiere oder Bewohner selbst) zu minimieren. Ein guter Kompromiss ist die Absicherung der wichtigsten Laufwege: Flure, Treppenaufgänge und größere Räume auf jeder Etage.
- Garage und Nebenräume: Garagenzugänge verdienen besondere Beachtung. Wenn die Garage ans Haus angeschlossen ist und eine Verbindungstür ins Haus hat, sollte diese Tür wie eine normale Eingangstür mit einem Kontaktmelder versehen sein. Einbrecher versuchen mitunter durch die Garage ins Haus zu gelangen, da Garagentore manchmal schwächer gesichert sind. Das große Garagentor selbst kann schwieriger mit einem Standard-Kontakt gesichert werden; hier gibt es die Möglichkeit, einen Sensor kreativ zu montieren (Magnet und Sensor z.B. so anbringen, dass sie bei geschlossenem Tor anliegen und beim Aufschieben auseinandergehen). Alternativ kann ein Bewegungsmelder in der Garage montiert werden, der bei Bewegungen innerhalb der geschlossenen Garage Alarm schlägt. Wichtig ist, auch Nebeneingangstüren der Garage oder Gartenschuppen/Türen zu Nebengebäuden nicht zu vergessen – wo immer ein Einbrecher ins Haus oder direkt in Wohnräume gelangen könnte, sollte ein Sensor angebracht sein. Da die Ring-Sensoren nur für Innenräume vorgesehen sind, sollten sie wettergeschützt montiert werden (z.B. Innenseite der Tür). Für freistehende Garagen, die weiter vom Haus entfernt sind, könnte die Funkreichweite der Basisstation an ihre Grenzen kommen – hier kann eventuell ein weiterer Signal-Verstärker helfen, sofern die Garage noch im Z-Wave-Radius liegt.
- Bewegungsmelder-Anordnung: Einige allgemeine Tipps für die Montage der Bewegungsmelder: Platzieren Sie Bewegungsmelder idealerweise in Raumecken auf etwa 2 bis 2,3 m Höhe. So können sie den gesamten Raum überblicken und detektieren Bewegungen, die quer zum Sensor erfolgen (was PIR-Sensoren am besten erkennen). Direkt auf den Sensor zulaufende Bewegungen werden schlechter erfasst, daher sollten Einbrecher idealerweise seitlich am Melder vorbeilaufen müssen – das ist meist in der Raumecke gegeben. Vermeiden Sie es, Melder in direktem Sonnenlicht oder gegenüber von großen Fensterflächen anzubringen. Sonnenstrahlen können den Sensor blenden oder durch Wärmewechsel Fehlalarme auslösen. Ebenso sollten Bewegungsmelder nicht in der Nähe von Heizungen, Kaminen oder Lüftungsschächten montiert werden, da plötzliche warme Luftströme den PIR-Sensor irritieren können. Auch große Elektrogeräte (Kühlschrank, TV) oder Lampen direkt im Erfassungsbereich können Störungen verursachen – am besten frei in den Raum schauen lassen. Beachten Sie ferner die Reichweite: Ring-Bewegungsmelder decken einen Radius von etwa 90–110 °, abhängig von der Position. Wenn Sie sehr große Räume haben, sind ggf. zwei Melder oder eine strategische Positionierung nötig. Und wie erwähnt: In Haushalten mit Haustieren die Empfindlichkeit in der App reduzieren und die Melder so hoch montieren, dass Haustiere am Boden bleiben und nicht detektiert werden. Im Zweifel kann man testweise das Tier im scharf geschalteten System herumlaufen lassen, um sicherzugehen, dass kein Alarm ausgelöst wird.
- Basiseinheit verstecken: Die Basisstation sollte an einem gut geschützten Ort aufgestellt werden. Zwar muss sie für gute Funkverbindungen relativ zentral im Haus positioniert sein, aber idealerweise nicht offen sichtbar im Eingangsbereich. Einbrecher, die die Sirene hören, könnten versuchen, die Zentrale schnell zu sabotieren. Zwar verfügen die Ring-Geräte über Sabotagekontakte – d.h. wenn jemand versucht, die Basis von der Wand zu reißen oder ein Gehäuse zu öffnen, wird ebenfalls Alarm ausgelöst. Dennoch verzögert ein versteckter oder zumindest schwer zugänglicher Standort (z.B. hoch auf einem Regal, in einem geschlossenen Schrank mit Belüftung, im Hauswirtschaftsraum) die Möglichkeit, die Anlage lahmzulegen. Denken Sie daran, die Basisstation benötigt Strom (Netzkabel zur Steckdose) und möglichst Ethernet- oder WLAN-Verbindung zum Router. Verlegen Sie Kabel unauffällig und sichern Sie den Router selbst gegen Stromausfall (ggf. mittels USV), falls ein Profi-Einbrecher gezielt den Internetzugang kappen will – das Ring-System kann zwar mit Akku und optionalem Mobilfunk arbeiten, aber Vorsicht ist besser.
- Außensirene montieren: Für die Außensirene gilt: Hoch und sichtbar, aber nicht erreichbar. Montieren Sie sie vorzugsweise an der Front- oder Seitenfassade in mindestens 2,5–3 m Höhe, damit sie nicht einfach abgeschraubt oder beschädigt werden kann. Wählen Sie einen Ort, der zur Straße oder zum Nachbarhaus zeigt, um im Alarmfall maximale Aufmerksamkeit zu erzeugen. Viele montieren die Sirene über dem Carport, unter dem Dachvorsprung oder neben dem oberen Fenster. Achten Sie auf eine solide Befestigung (meist wird gedübelt und geschraubt) und darauf, dass Wasser nicht direkt eindringen kann (die Sirene ist witterungsbeständig, aber ein geschützter Platz erhöht die Lebensdauer). Falls Sie das optionale Netzteil verwenden, planen Sie eine Bohrung ins Innere für das Kabel ein. Denken Sie daran, gelegentlich die Batterien der Außensirene zu prüfen bzw. zu wechseln (die Ring-Außensirene kann mit D-Batterien betrieben werden, Haltbarkeit je nach Nutzung ein bis zwei Jahre). Die Außensirene von Ring hat übrigens blaue LED-Leuchten, die im Alarmfall blinken – das erhöht die Sichtbarkeit. Allerdings, wie oben erwähnt, steht „Ring“ deutlich auf dem Gehäuse. Einige Sicherheits-Experten kritisieren dies, da es Einbrechern Informationen liefert. Alternativ könnte man (sofern es einen stört) den Schriftzug überkleben. Insgesamt ist die Außensirene aber ein großer Gewinn für die Alarmanlage, weil sie für Alarmierung nach außen sorgt – im Idealfall werden Nachbarn horchen oder schauen, was los ist, und Einbrecher ergreifen schnell die Flucht.
Wenn alle Komponenten wie beschrieben angebracht sind, ergibt sich eine lückenlose Überwachung der Außenhaut (Türen/Fenster) und eine gute Innenraumdeckung durch Bewegungsmelder. Wichtig ist, beim Alltag auch konsequent die Anlage zu nutzen: Fenster schließen, Alarm scharf schalten, bevor man das Haus verlässt oder nachts zu Bett geht (ggf. im Zuhause-Modus, der Bewegungsmelder innen ausschaltet). Im nächsten Abschnitt beleuchten wir die Smart-Home-Funktionen der Ring-Alarmanlage, die über die reine Einbruchmeldung hinausgehen.


Smart-Home-Funktionen und Integration
Die Ring Alarmanlage (2. Gen.) ist nicht nur ein eigenständiges Alarmsystem, sondern lässt sich auch in ein Smart Home integrieren und mit anderen Geräten vernetzen. Hier einige der wichtigsten Smart-Home-Funktionen und Integrationen:
- Amazon Alexa: Als Amazon-Tochter ist Ring nahtlos mit Alexa kompatibel. Über Sprachbefehle können Sie die Alarmanlage bequem steuern – zum Beispiel per Zuruf „Alexa, schalte Ring Alarm scharf“ oder „Alexa, deaktiviere die Alarmanlage“ (für das Deaktivieren ist aus Sicherheitsgründen eine PIN-Abfrage vorgesehen). Ebenso kann man Alexa fragen: „Ist die Alarmanlage aktiviert?“, um den Status zu prüfen. Über die Alexa-App lassen sich auch Routinen erstellen, die Ring Alarm einbinden. So könnte man z.B. eine „Gute Nacht“-Routine anlegen, bei der Alexa alle Lichter ausschaltet und gleichzeitig die Ring Alarmanlage scharf schaltet. Umgekehrt kann Alexa auf Alarm-Ereignisse reagieren: Man kann einstellen, dass bei einem ausgelösten Alarm alle Smart Lights im Haus angehen oder Alexa auf Echo-Lautsprechern einen custom Alert ausgibt. Ein schönes Beispiel für Haus-Automatisierung: Wenn ein Tür-/Fenstersensor ein geöffnetes Fenster meldet, könnte Alexa automatisch smarte Heizkörperthermostate herunterdrehen – so wird Einbruchschutz mit Energiesparen kombiniert. Diese Automatisierungen erfolgen über die Alexa-App durch Verknüpfen von „Wenn Ring-Sensor ausgelöst, dann …“-Befehlen mit anderen Smart-Home-Geräten. Darüber hinaus unterstützen Alexa-fähige Geräte die Alarmanlage mit Zusatznutzen: Hat man z.B. Echo-Lautsprecher, können diese einen Sprachhinweis oder Warnton ausgeben, wenn ein Türkontakt ausgelöst wird (etwa „Haustür wurde geöffnet“ als Durchsage) – dies lässt sich über die Ring Skill und Alexa Routinen einrichten.
- Z-Wave und smarte Erweiterungen: Die Ring Alarmanlage nutzt Z-Wave Plus als Kommunikationsprotokoll für Sensoren und Zubehör. Z-Wave ist ein verschlüsseltes Mesh-Netzwerk (AES-128), das besonders robust und zuverlässig ist, weil jedes netzbetriebene Gerät als Repeater fungiert. Die Nutzung von Z-Wave im 868 MHz-Band (in Europa) bedeutet weniger Störungen durch WLAN oder andere Funkgeräte und eine hohe Reichweite. Theoretisch kann die Ring-Basisstation bis zu 100 Z-Wave-Geräte verwalten. Dabei ist sie jedoch (derzeit) ein geschlossenes System – das heißt, es können nur Ring-eigene Sensoren und kompatibles Zubehör angelernt werden. Ring erlaubt (noch) nicht, beliebige Z-Wave-Komponenten fremder Hersteller einzubinden, wie man es von offenen Smart-Home-Zentralen kennt. Allerdings sind in den USA beispielsweise smarte Türschlösser einiger Marken in Ring Alarm integrierbar, sodass man das Türschloss automatisch ver- oder entriegeln kann beim Scharfschalten. In Deutschland ist diese Funktion derzeit eingeschränkt verfügbar. Die Ring-Basisstation hat übrigens hardwareseitig auch ein Zigbee-Modul integriert, das jedoch softwareseitig bislang deaktiviert ist. Dies lässt hoffen, dass Ring in Zukunft eventuell Zigbee-Geräte (z.B. smarte Leuchten) direkt unterstützen könnte – aktuell muss man dafür aber den Umweg über Alexa oder andere Bridges gehen.
- Ring-Ökosystem und App-Verknüpfung: Alle Ring-Geräte (Alarm, Kameras, Türklingeln, smartes Licht) laufen in der Ring-App zusammen. Das ermöglicht praktische Synergien: Man kann z.B. Modus-Schaltung nutzen – in der App gibt es „Zuhause“-, „Abwesend“- und „Unscharf“-Modi, die man manuell oder per Geofencing umschalten kann. Man kann definieren, dass im Modus Abwesend nicht nur die Alarmkontakte aktiv sind, sondern auch alle Kameras auf Bewegung reagieren und aufzeichnen. Im Modus Zuhause hingegen könnten Innenkameras auf Datenschutz gestellt werden (also nicht aufnehmen), während die Außenkameras aktiv bleiben. Die App erlaubt es auch, Gruppen zu bilden (z.B. alle Bewegungssensoren als Gruppe sehen) oder Push-Benachrichtigungen sehr granular einzustellen. Auch Drittintegrationen sind möglich: Neben Alexa gibt es eine offizielle Google Assistant-Unterstützung (eingeschränkt, man kann den Status abfragen, aber nicht per Google-Sprachbefehl scharf/unscharf schalten in Deutschland). Apple HomeKit wird von Ring offiziell nicht unterstützt (es gab Workarounds via Homebridge, aber native Integration fehlt bisher). Über Dienste wie IFTTT ließen sich theoretisch Alarmevents ebenfalls verarbeiten, allerdings hat Ring IFTTT-Funktionen in letzter Zeit reduziert. Die Hauptintegration bleibt Alexa, die jedoch sehr umfangreich ist. Selbst Alexa Guard (Alexas eigene Zuhör-Funktion für z.B. Glasbruch) kann in den USA mit Ring verknüpft werden – in Deutschland ist Alexa Guard noch nicht flächendeckend verfügbar, daher spielt das hier kaum eine Rolle.
- Automatisierte Notfallkontakte: Ohne Abo erhalten Sie bei einem Alarm Push-Mitteilungen auf die verbundenen Smartphones. Mit dem Ring Protect Plus Abo (inzwischen umbenannt zu Ring Protect* bzw. Ring Home Standard) gibt es zusätzlich eine Art automatisierte Anrufkette: Sie können in der App bis zu drei Notfallkontakte (Freunde, Nachbarn, Verwandte) hinterlegen. Im Alarmfall versucht das Ring-System dann, diese Kontakte telefonisch zu erreichen, bis jemand den Anruf annimmt und per Tastendruck bestätigt, dass er reagiert. So ist sichergestellt, dass im Ernstfall nicht nur eine stumme Push-Nachricht gesendet wird, sondern real jemand alarmiert wird, der nach dem Rechten sehen oder die Polizei verständigen kann. Diese Funktion ist besonders nützlich, wenn man selbst im Urlaub ist – dann kann z.B. der Nachbar als Notfallkontakt informiert werden, falls es einen Alarm gibt.
Zusammengefasst fügt sich die Ring Alarmanlage sehr gut in moderne Smart Homes ein. Alexa-Sprachsteuerung, Vernetzung mit anderen Alexa-kompatiblen Geräten und die Integration mit Ring-Kameras ermöglichen Automationen und erweitern den Nutzen des Alarmsystems deutlich. So hat man nicht nur eine Insellösung, sondern ein vernetztes Sicherheitssystem, das intelligent auf verschiedene Situationen reagieren kann. Die Kommunikation der Alarm-Sensoren untereinander ist dank Z-Wave sehr zuverlässig, verschlüsselt und auch relativ unanfällig gegen Störversuche. Wer bereits ein Smart Home besitzt oder plant, findet in Ring Alarm eine flexibel anpassbare Komponente, die mit der Zeit (auch dank Software-Updates über die Cloud) immer neue Funktionen dazu bekommt.
Kosten für ein durchschnittliches Einfamilienhaus
Wie viel kostet es, ein ganzes Haus mit Ring Alarm zu sichern? Hier spielen mehrere Faktoren hinein: die einmaligen Kosten für die Hardware (Basisstation und Sensoren) und die laufenden Kosten für eventuelle Abonnements (z.B. Ring Protect). Im Folgenden eine realistische Kostenschätzung für ein Einfamilienhaus (~130 m², 2 Etagen, sagen wir ca. 3 Türen und 10 Fenster):
- Ring Alarm Starterset: Das 5-teilige Set (Basisstation, 1 Keypad, 1 Tür/Fenstersensor, 1 Bewegungsmelder, 1 Repeater) kostet ca. 249–279 € je nach Anbieter. Oft ist es für rund 250 € zu haben. Dieses Set deckt allerdings nur die Minimalanforderungen ab. Für ein Einfamilienhaus benötigt man Erweiterungen (siehe unten).
- Zusätzliche Tür-/Fenstersensoren: Pro weiterem Fenster/Tür kommt ein Sensor hinzu. Preis pro Kontaktsensor: ca. 25 €. Bei z.B. 8 zusätzlichen Kontakten (für insgesamt 1 Haustür + 1 Terrassentür + 1 Kellertür + 7 Fenster in Erdgeschoss und ggf. Obergeschoss) wären das ~200 € extra.
- Zusätzliche Bewegungsmelder: Ein Starterset enthält meist nur einen Melder; sinnvoll wären aber z.B. 2–3 Stück (Eingang/Flur, Wohnbereich, evtl. Keller/OG). Preis pro Bewegungsmelder: etwa 35 €. Angenommen, man kauft 2 zusätzliche Melder, sind das ~70 €.
- Außensirene: Die externe Sirene kostet rund 80 €. Man benötigt in der Regel nur eine für das Haus.
- Weitere Keypads (optional): Falls man einen zweiten Eingang hat oder ein zusätzliches Keypad im Obergeschoss wünscht, kann man ein weiteres Keypad kaufen. Preis liegt bei ca. 50 € (Angabe, da Keypad einzeln oft um 50–60 € kostet). In vielen Fällen reicht jedoch das eine mitgelieferte Keypad, da man ja auch per App scharf/unscharf schalten kann.
- Zusatzkosten Kameras (optional): Möchte man z.B. eine Ring Video Doorbell (je nach Modell 60–200 €) oder eine Außenkamera (~200 €) integrieren, käme dies on top. Diese Posten sind jedoch optional und vom gewünschten Sicherheitsniveau abhängig.
Rechnet man die obigen Positionen zusammen, landet man grob bei 600–700 € einmalig für Hardware, um ein ganzes Haus vernünftig auszustatten. Diese Schätzung deckt sich mit Experten-Einschätzungen: In einem Beispiel wurden ca. 690 € für eine Ring-Alarmanlage mit 2 Bewegungsmeldern, 14 Kontaktsensoren und Außensirene kalkuliert. Im Vergleich zu professionellen Alarmsystemen ist das sehr günstig – solche können inklusive Installation leicht mehrere tausend Euro kosten. Selbst im Vergleich zu anderen DIY-Systemen positioniert sich Ring preislich attraktiv. Tipp: Ring bietet auch größere Sets (z.B. 7-teilig, 9-teilig) an, die bereits mehrere Sensoren enthalten. Diese sind oft im Paket günstiger, als alle Komponenten einzeln zu kaufen. So könnte ein 9-teiliges Set (L) mit 4 Kontakten und 3 Meldern für ~330 € einen Großteil der Sensoren schon abdecken, sodass man weniger zukaufen muss.
Laufende Kosten (Abonnement): Die Nutzung der Ring Alarmanlage an sich ist ohne monatliche Gebühren möglich – alle Basisfunktionen (Alarm auslösen, Benachrichtigung aufs Telefon, App-Steuerung) funktionieren auch ohne Abo. Es gibt jedoch das Ring Protect Abonnement (in Deutschland meist Ring Protect Plus genannt, neuerdings Ring Protect Basic/Plus oder Ring Home Standard/Premium). Für die Alarmanlage ist insbesondere die Plus/Standard-Stufe relevant, die etwa 10 € im Monat bzw. 100 € im Jahr kostet. Dieses Abo bietet wichtige Zusatzfunktionen:
- Mobilfunk-Backup: Bei Internet- oder Stromausfall springt die Basisstation auf Mobilfunk um (über das eingebaute 4G/LTE-Modul), um weiterhin Alarme abzusetzen. Ohne Abo wäre man in dem Fall blind, wenn z.B. ein Einbrecher gezielt den WLAN-Router sabotiert. Das Mobilfunk-Reservesystem erhöht also die Ausfallsicherheit erheblich.
- Unterstützte Überwachung (Alarmanrufe): Wie oben erwähnt, ermöglicht das Abo die automatische Alarmanrufe an bis zu 3 Kontakte. Ohne Abo gibt es nur Push-Mitteilungen; mit Abo wird aktiv telefonisch benachrichtigt, was einer professionellen Überwachung näherkommt (wenn auch ohne direkte Polizeischaltung).
- Videoaufzeichnung: Das Abo beinhaltet für alle Ring-Kameras am Standort eine Cloud-Videoaufzeichnung von Ereignissen (bis zu 30 Tage in DE). Für die Alarmanlage bedeutet das, dass Sie z.B. im Alarmfall die Videos der Doorbell oder Innenkamera danach ansehen können, um zu prüfen, was passiert ist. Ohne Abo könnten Sie Live-Video sehen, aber keine Aufzeichnung speichern.
- Garantien und Rabatt: Ring Protect Plus gewährt zudem verlängerte Geräteschutz-Garantien und 10% Rabatt auf zukünftige Ring-Käufe – das sind Nebenvorteile, aber erwähnenswert.
Ein Ring Protect Basic (für ~3 € mtl.) deckt nur eine einzelne Kamera ab und bietet keine Alarm-Features wie Mobilfunk-Backup – daher ist für Alarmkunden praktisch das 10 € Abo relevant. Wer darauf verzichtet, kann trotzdem gut mit dem System arbeiten, sollte sich aber bewusst sein, dass bei Ausfall des Internets die Alarmmeldung nur lokal (Sirene) erfolgt und keine Benachrichtigung rausgeht. Viele Nutzer entscheiden sich zumindest während Urlaubszeiten ein Abo zu buchen, um auf Nummer sicher zu gehen.
Zusammengefasst muss man für die vollständige Absicherung eines typischen Einfamilienhauses mit rund 600–700 € einmaligen Kosten rechnen. Hinzu kommen optionale Abogebühren von ~10 € pro Monat, falls man die komfortablen Zusatzfeatures nutzen möchte (empfiehlt sich für Rundum-Schutz, ist aber kein Muss). Verglichen mit den Kosten einer vom Fachmann installierten Alarmanlage (oft mehrere Tausend Euro) ist Ring Alarm eine preiswerte Lösung, die dennoch einen hohen Sicherheitsstandard im Privatbereich bieten kann.


Einrichtung, Bedienung und Wartung im laufenden Betrieb
Einrichtung: Die Inbetriebnahme der Ring Alarmanlage ist absichtlich einfach gehalten, sodass auch Laien sie durchführen können. Alles, was man braucht, liegt dem Set bei – inklusive einer bebilderten Anleitung. Zunächst wird die Basisstation mit Strom versorgt (Netzteil einstecken) und per App in das WLAN oder per Ethernet-Kabel ins Netzwerk eingebunden. Über die Ring-App (für iOS/Android) führt ein Einrichtungsassistent Schritt für Schritt durch den Prozess. Jedes Sensorgerät (Keypad, Kontakte, Bewegungsmelder etc.) ist werksseitig bereits mit der Basisstation vorgeschaltet und muss nur noch aktiviert werden. Dafür zieht man bei jedem Sensor den kleinen Kunststoffstreifen heraus, der die Batterie isoliert – dadurch schaltet sich das Gerät ein und wird von der Basisstation automatisch erkannt. In der App kann man dann jedem Sensor einen Namen und einen Standort zuweisen (z.B. „Haustür“ oder „Wohnzimmer-Bewegungsmelder“). Die Montage der Geräte erfolgt, wie im vorherigen Abschnitt beschrieben, meist mittels Klebestreifen oder beiliegenden Schrauben. Hier hilft ebenfalls die App: Sie zeigt mit Illustrationen genau an, wo die Sensoren ideal platziert werden. Die Erstinstallation des gesamten Systems dauert in der Regel weniger als eine Stunde, da kein Bohren oder Verkabeln nötig ist.
Bedienung im Alltag: Ist das System eingerichtet, lässt es sich auf mehrere Arten steuern. Hauptsächlich stehen drei Modi zur Verfügung: Unscharf (deaktiviert), Zuhause (Anwesend) und Abwesend (scharf, niemand zu Hause). Diese Modi können über das Keypad gewechselt werden (PIN eingeben und z.B. Taste „Abwesend“ drücken) oder über die Smartphone-App mit einem Fingertipp. Alternativ kann man wie erwähnt Alexa-Sprachbefehle nutzen. Viele Anwender nutzen abends den Zuhause-Modus (nur Außensensoren aktiv, Bewegungsmelder in Innenräumen inaktiv, damit man sich frei bewegen kann) und beim Verlassen des Hauses den Abwesend-Modus (alle Sensoren aktiv). Beim Scharfschalten kann man in der App eine Einstiegs-/Ausstiegsverzögerung einstellen – z.B. 30 Sekunden – damit man genug Zeit hat, das Haus zu verlassen bzw. nach dem Heimkommen die Anlage unscharf zu schalten, bevor Alarm ausgelöst würde. Die Basisstation quittiert das Scharf-/Unscharfschalten mit einem Signalton und im Falle einer Verzögerung mit Pieptönen (Countdown), damit man es akustisch mitbekommt.
Im Alarmfall (wenn ein Sensor auslöst) gibt die Basisstation ihre Sirene mit voller Lautstärke ab und die Außensirene (falls vorhanden) heult ebenfalls los. Die App zeigt sofort an, welcher Sensor ausgelöst hat (z.B. „Bewegung erkannt im Wohnzimmer“) und ermöglicht es, den Alarm zu deaktivieren (falls z.B. ein Fehlalarm vorliegt). Wichtig: Nur befugte Nutzer mit Zugriff (App oder PIN) können den Alarm abstellen. Es empfiehlt sich, Familienmitglieder oder Mitbewohner als weitere Nutzer in der Ring-App anzulegen. Man kann ihnen entweder die Hauptkontodaten geben (was weniger ideal ist) oder über die Ring-App gemeinsame Nutzer einladen, die dann mit eigenem Login Zugriff auf das Alarmsystem haben – so erhalten auch sie Push-Mitteilungen und können die Anlage steuern.
Die App bietet zudem ein Ereignisprotokoll, in dem alle Aktivitäten gespeichert werden: Wann wurde die Anlage scharf/unscharf geschaltet, welcher Sensor hat wann Alarm ausgelöst, usw. So hat man eine Nachvollziehbarkeit, was passiert ist, auch wenn man mal eine Benachrichtigung verpasst haben sollte.
Wartung und Sicherheit im Betrieb: Ein Vorteil der Ring Alarmanlage ist, dass sie relativ wartungsarm ist. Dennoch gibt es ein paar Punkte, auf die man achten sollte:
- Batteriewechsel: Die meisten Komponenten sind batteriebetrieben. Tür-/Fensterkontakte nutzen Knopfzellen (CR2032) mit ca. 3 Jahren Lebensdauer, Bewegungsmelder AA-Batterien (halten ca. 3 Jahre), das Keypad hat einen fest verbauten Akku (hält je nach Nutzung bis zu 6–9 Monate) und wird dann via Micro-USB aufgeladen. Die App informiert einen rechtzeitig, wenn eine Batterie schwach wird. Planen Sie also alle paar Jahre einen Batteriewechsel ein – idealerweise alle gleichzeitig z.B. alle 2–3 Jahre zu einem fixen Termin, um stets volle Batterien zu haben. Halten Sie Ersatzbatterien bereit, besonders für die Sirene (D-Batterien), damit diese im Ernstfall nicht ausfällt.
- Sabotageschutz: Alle Ring-Sensoren und die Basisstation verfügen über Sabotagekontakte (Tamper Switches). Das bedeutet, wenn jemand versucht, einen Sensor gewaltsam von der Wand zu reißen oder das Gehäuse zu öffnen, erkennt das System dies und löst Alarm aus (sofern scharf geschaltet). Das ist ein wichtiger Sicherheitsmechanismus. Allerdings sollte man wissen: Wenn die Anlage unscharf ist, lösen Sabotagekontakte keinen Alarm aus, sondern führen nur zu einer Info in der App. Das ist praktisch, wenn man z.B. Batterien wechseln will – dann setzt man die Anlage unscharf und kann den Sensor abnehmen, ohne dass gleich Sirenen losgehen. Achten Sie darauf, die Anlage immer scharf zu schalten, wenn Sie das Haus verlassen oder nachts. Denn nur im scharfen Zustand bieten die Sensoren Schutz und reagieren auch auf Manipulation.
- Software-Updates: Die Ring-Alarmanlage erhält regelmäßige Software-Updates über die Cloud. Diese werden automatisch aufgespielt, meist zu unkritischen Zeiten (man kann Zeitfenster definieren). Es ist sinnvoll, die Basisstation ständig mit dem Internet verbunden zu lassen, damit Updates und Alarmmeldungen jederzeit funktionieren. Über die App kann man den Systemstatus prüfen – hier sieht man, ob alle Sensoren online sind, ob es Störungen gibt oder ein Update ansteht. Amazon garantiert für Ring-Geräte Sicherheitsupdates mindestens 4 Jahre ab Kauf, sodass das System lange auf aktuellem Stand bleibt.
- Notstrom-Funktion: Die Basisstation und auch der Range Extender haben eingebaute Notfall-Akkus. Bei Stromausfall halten sie das System noch für begrenzte Zeit aktiv (Basisstation bis zu 24 Stunden im energiesparenden Modus, Range Extender ca. 22 Stunden). Während des Batteriebetriebs deaktiviert die Basisstation nicht wesentliche Funktionen (z.B. keine Firmware-Updates) und konzentriert sich auf die Alarmüberwachung, um Energie zu sparen. Sobald der Strom wieder da ist, laden sich die Akkus automatisch wieder auf. Man sollte die Basisstation immer am Strom angeschlossen lassen – der Akku ist nur für Notfälle, ein Dauerbetrieb auf Akku ist nicht vorgesehen (und würde nach einem Tag enden). Prüfen Sie in der App, ob der Akku ok ist (normalerweise ja, solange er am Strom hängt). Falls längere Stromausfälle ein Thema sind, könnte man z.B. den Internet-Router und die Ring-Basis zusätzlich mit einer kleinen USV absichern.
- Bedienung der App: Die Ring-App ist benutzerfreundlich, dennoch lohnt es sich, alle Einstellungen einmal durchzugehen: z.B. Alarmlautstärke (die Sirene der Basis kann man nicht leiser stellen – 104 dB sind fix – aber die Ein-/Ausgangs-Pieptöne am Keypad kann man regeln, ebenso die Sirenenlautstärke der Außensirene einstellen), die Verzögerungszeiten, die Sensor-Konfiguration (Fenster z.B. als „Perimeter“ ohne Verzögerung, Haustür als „Haupteingang“ mit Verzögerung). Ebenso kann man Push-Benachrichtigungen fein justieren: etwa eine Warnung erhalten, wenn man die Anlage scharf schalten will, während noch ein Fenster offen ist. Es lohnt sich auch, die Notfallkontakte in der App zu hinterlegen (selbst ohne Abo können Familienmitglieder als Mitnutzer eingebunden werden). Testen Sie das System nach der Einrichtung in Ruhe: Schalten Sie es scharf und lösen Sie kontrolliert einen Sensor aus (z.B. Fenster öffnen) – so lernen alle Bewohner, wie laut die Sirene ist und wie man schnell deaktiviert. Die App hat einen Modus „Übungsalarm“, den man aktivieren kann, damit bei Tests nicht gleich die Notfallkontakte angerufen werden, falls man Ring Protect Plus aktiviert hat.
- Datensicherheit & Privatsphäre: Da Ring ein Cloud-System ist, müssen Sie sich auf die Server des Herstellers verlassen. Verwenden Sie unbedingt ein sicheres Passwort für Ihr Ring-Konto und aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung. So schützen Sie Ihren Account vor unbefugtem Zugriff. Ring verschlüsselt die Kommunikation der Sensoren (Z-Wave AES-128) und auch die Verbindung zur App ist TLS-verschlüsselt – dennoch sollte man gängige Sicherheitsmaßnahmen einhalten (keine einfachen Passwörter, keine Phishing-Mails ignorieren etc.). In der App können Sie unter „Kontrollzentrum“ viele Datenschutz-Einstellungen vornehmen (z.B. Freigabe von Daten an Einsatzkräfte in den USA, was in Deutschland aber nicht relevant ist). Wenn Sie Kameras nutzen, beachten Sie die Privatsphäre von Nachbarn (Kamera so ausrichten, dass sie nur Ihr Grundstück filmt).
- Regelmäßige Tests: Es empfiehlt sich, die Anlage regelmäßig zu testen – etwa alle paar Monate einen Alarm auslösen (natürlich mit vorheriger Info an Mitbewohner und ggf. Nachbarn), um sicherzustellen, dass Sirenen funktionieren und Benachrichtigungen ankommen. Dabei kann man gleich alle Sensoren durchgehen. Auch nach Batteriewechseln oder Änderungen sollte ein kurzer Test erfolgen. Die Ring-App zeigt auch den Status der Sensoren (online/offline, Batteriestatus). Sollte mal ein Sensor ausfallen (z.B. wegen leerer Batterie oder Reichweitenproblemen), erhalten Sie eine Warnung in der App. Beheben Sie solche Meldungen zeitnah, damit keine Lücken im Schutz entstehen.
Alles in allem ist die Ring Alarmanlage im Betrieb komfortabel: Die Bedienung per App oder Keypad geht leicht von der Hand, und dank Automatisierung (z.B. Alexa-Routinen) kann vieles sogar automatisch ablaufen. Die Wartung beschränkt sich im Wesentlichen auf gelegentliche Batterieerneuerungen. Durch die Kombination von App-Steuerung und lokaler Kontrolle (Keypad) hat man Flexibilität – man kann aus dem Büro mal schnell die Alarmanlage aktivieren, wenn man vergessen hat, dies beim Verlassen zu tun, oder unterwegs checken, ob zuhause alles sicher ist. Im Alarmfall sorgen die Mechanismen (lauter Alarm, Push, ggf. Anruf) dafür, dass man sofort reagieren kann. Die Anlage lässt einen aber auch in Ruhe, wenn alles okay ist – Fehlalarme sind dank Haustiererkennung und korrekter Platzierung selten, sofern richtig eingestellt.


Mögliche Schwächen und Grenzen des Systems
Trotz vieler Vorteile gibt es auch ein paar Schwachpunkte oder Einschränkungen der Ring Alarmanlage (2. Generation), die man im Hinterkopf behalten sollte:
- Keine offizielle Zertifizierung: Im professionellen Sicherheitsbereich werden Alarmanlagen oft nach bestimmten Normen zertifiziert (z.B. VdS in Deutschland, EN 50131 in Europa). Die Ring Alarm hat keine solche Zertifizierung. Für den Privatgebrauch ist das nicht zwingend problematisch, doch es bedeutet, dass das System nicht nach den höchsten Sicherheitsstandards geprüft ist. Einige Versicherungen erkennen nur zertifizierte Alarmanlagen an oder gewähren Rabatte darauf – das wäre mit Ring Alarm nicht der Fall. Dies ist eine bewusste Entscheidung von Ring (vermutlich um flexibel updaten zu können und den DIY-Markt anzusprechen). Für die meisten Eigenheimbesitzer zählt die praktische Sicherheit mehr als ein Zertifikat, aber es sei erwähnt: Wer höchsten Wert auf Normerfüllung legt, könnte dies als Nachteil sehen.
- Abhängigkeit von Internet/Cloud: Ring Alarm ist ein cloud-gestütztes System. Ohne Internetverbindung kann es keine Benachrichtigungen an Ihr Smartphone senden. Zwar gibt es mit Abo den Mobilfunk-Backup, aber dieser erfordert die Ring-Cloud. Sollte ein Einbrecher sehr gezielt vorgehen (z.B. erst den Strom und Internetanschluss kappen), wäre man ohne Abo auf die Sirene angewiesen. Mit Abo würde immerhin das Mobilfunknetz übernehmen. Ein Profi-Einbrecher mit Störsender könnte theoretisch auch das Mobilfunk- und Z-Wave-Signal stören. Allerdings gilt Z-Wave als vergleichsweise wenig anfällig für Jamming – solche Angriffe sind in Privathaushalten zudem sehr selten. Dennoch: 100% Ausfallsicherheit gibt es nicht. Ein lokales Speichersystem (für Videos) existiert bei Ring nicht – Aufzeichnungen liegen in der Cloud. Wenn man das Abo kündigt, hat man nur Live-Ansicht, aber kein Videoarchiv. Hier muss man die eigene Komfortzone kennen – vielen ist die einfache Cloud-Lösung den Kompromiss wert, andere stören sich an der Abhängigkeit von einem Internetdienst.
- Keine professionelle Aufschaltung: Anders als manche Alarmanlagen bietet Ring in Deutschland keine direkte Verbindung zu Polizei oder Wachschutz. In den USA gibt es einen optionalen professionellen Überwachungsdienst, in Deutschland jedoch nicht. Das heißt, im Alarmfall sind Sie oder Ihre Notfallkontakte selbst verantwortlich zu reagieren. Zwar helfen die Alarmanrufe (mit Abo) und die lauten Sirenen, aber eine garantierte Intervention durch einen Wachdienst ist nicht integriert. Wer so etwas möchte, müsste eigenständig einen Sicherheitsdienst mit Aufschaltung beauftragen (was jedoch mit dem Ring-System mangels entsprechender Schnittstelle schwierig wäre). Die Ring Alarm ist primär auf Selbstüberwachung ausgelegt.
- Keine Fernbedienung/Funkschlüssel: Viele klassische Alarmanlagen bieten kleine Handsender (Keyfobs) fürs Schlüsselbund, um die Anlage zu steuern. Bei Ring gibt es so etwas (derzeit) nicht. Die Gründe liegen wohl darin, dass Ring auf App und Keypad setzt. Für einige Nutzer (etwa Kinder oder ältere Personen) wäre ein einfacher Knopfdruck zum Deaktivieren aber hilfreich. Man kann das teilweise mit Alternativen lösen (z.B. ein fest installiertes NFC-Tag mit einem Alexa-fähigen Smartphone, oder einfach stets ein Zweithandy an der Tür liegen haben). Aber out-of-the-box gibt es keinen kleinen Handsender. Alle Familienmitglieder brauchen also entweder Zugang zur App oder kennen den PIN-Code für das Keypad.
- Außensirene mit sichtbarem Logo: Wie zuvor erwähnt, ist die Ring-Außensirene klar als solche erkennbar. Sicherheitsprofis sehen darin eine potenzielle Schwäche, da Einbrecher die Anlage an ihrem Markennamen identifizieren können. Ring ist ein relativ erschwingliches System – ein gewiefter Krimineller könnte denken, hier ist keine Hochsicherheitsanlage am Werk, und entsprechend gelassener vorgehen. Zudem könnte jemand versuchen, sich gezielt auf bekannte Schwachstellen eines bestimmten Systems einzustellen. Dieses Problem ließe sich lösen, indem Ring neutrale Sirenengehäuse anbietet – derzeit muss man als Nutzer damit leben oder improvisieren (z.B. Aufkleber entfernen). Allerdings sei gesagt: Die meisten Gelegenheitseinbrecher werden allein durch eine laute Sirene und die Gefahr entdeckt zu werden abgeschreckt, unabhängig vom Logo. In der Regel brechen sie ihren Versuch ab, sobald Alarm ertönt.
- Begrenzte Integration außerhalb von Alexa: Während Alexa sehr gut unterstützt wird, fehlen native Integrationen zu Apple HomeKit oder anderen Smart-Home-Systemen. Wer ein gemischtes Smart Home (mit HomeKit oder Google Home) hat, muss Ring quasi separat betreiben oder Umwege gehen. Das ist kein klassischer „Sicherheits-Mangel“, aber für Smart-Home-Enthusiasten evtl. ein ökosystembedingtes Manko.
- Keine Kamera im Lieferumfang: Die Ring Alarmanlage allein überwacht „nur“ Öffnungen und Bewegung, aber liefert keine Bilder. Für visuelle Verifikation muss man extra Kameras erwerben. Andere All-in-One-Systeme (z.B. Abus, Somfy) haben teils direkt Kameras im Alarmkit. Bei Ring hat man die Flexibilität, selbst zu entscheiden, welche Kamera wo – aber eben separate Kosten.
- Batterieabhängigkeit: Da viele Sensoren batterie betrieben sind, besteht immer ein Risiko, dass eine leere Batterie unbemerkt bleibt. Zwar gibt es Warnungen, aber wenn man diese ignoriert, kann ein Sensor ausfallen. Hier ist also etwas Disziplin gefragt, die Wartung ernst zu nehmen.
Trotz dieser Punkte wird in Tests und von Anwendern die Ring Alarmanlage als zuverlässig und effektiv beschrieben. Die genannten Schwächen sind größtenteils dem Konzept geschuldet (DIY, Cloud-basiert, kostengünstig) und treffen in ähnlicher Form auf viele vergleichbare Systeme zu. Wichtig ist, dass man sich der Grenzen bewusst ist: Die Alarmanlage ist ein sehr gutes Mittel zur Abschreckung und Alarmierung, ersetzt aber nicht gesunden Menschenverstand (trotz Alarmanlage Türen abschließen, Fenster nicht gekippt lassen usw.).
Fazit: Mit der Ring Alarm 2. Generation erhält man eine moderne, erweiterbare Alarmanlage, die ein Einfamilienhaus umfassend gegen Einbruch absichert. Sie kombiniert Tür-/Fenstersensoren, Bewegungsmelder, Sirenen und smarte Vernetzung, um im Ernstfall lautstark Alarm zu schlagen und die Bewohner sofort zu informieren. Durch die App- und Alexa-Anbindung wird die Bedienung einfach und die Alarmanlage zum integralen Bestandteil des Smart Homes. Die Kosten bleiben dabei überschaubar, insbesondere im Vergleich zu traditionellen Alarmanlagen. Zwar gibt es noch Verbesserungsbedarf (z.B. in Sachen offizieller Sicherheitszertifizierung oder kleineren Komfortfeatures), aber für die meisten Haushalte ist das Ring-System bereits eine effektive Sicherheitslösung, die Einbrecher abschreckt und ein gutes Gefühl von Sicherheit vermittelt – ob man nun zuhause ist oder unterwegs.


