Effektiver Schutz vor Wohnungseinbruch in Deutschland
Schutz vor Diebstahl! Ein Einbruch in die eigenen vier Wände ist für die Betroffenen ein einschneidendes Erlebnis. Trotz sinkender Einbruchszahlen in den letzten Jahren werden immer noch jedes Jahr in Deutschland mehrere zehntausend Wohnungseinbrüche gemeldet. Umso wichtiger ist es, die Wohnung bestmöglich gegen Einbrecher zu sichern.
Durch eine Kombination aus mechanischen Sicherungen, elektronischer Überwachung, klugen Verhaltensweisen und der richtigen Aufbewahrung von Wertsachen lässt sich das Einbruchsrisiko deutlich reduzieren. In vielen Fällen suchen Einbrecher nach einfachen Zielen – wenn Türen und Fenster gut gesichert sind oder Alarm ausgelöst wird, steigen Aufwand und Entdeckungsrisiko für den Täter erheblich. Statistiken zeigen, dass über ein Drittel der Einbruchsversuche scheitert, weil die vorhandenen Sicherungen den Eindringling aufhalten. Ein effektiver Einbruchschutz beruht daher auf mehreren Säulen, die wir im Folgenden genauer betrachten.
Inhalt
Mechanische Sicherung: Solide Barrieren an Türen und Fenstern
Mechanische Sicherungen bilden die Grundlage eines soliden Sicherungskonzepts. Die Polizei empfiehlt, sämtliche Zugangspunkte – also Wohnungstüren, Balkon- und Terrassentüren sowie Fenster – mit robusten mechanischen Mitteln zu schützen, damit ungebetene Gäste gar nicht erst hineingelangen. Einbrecher versuchen meist, Türen oder Fenster aufzubrechen oder aufzuhebeln. Hochwertige mechanische Sicherungen können diesen gewaltsamen Öffnungsversuchen lange standhalten und den Täter zur Aufgabe zwingen.
Wohnungstüren sichern: Die Eingangstür einer Wohnung sollte besonders stabil und sicher sein, da sie oft das Hauptangriffsziel darstellt. Wichtig ist ein qualitativ hochwertiges Türschloss mit Mehrfachverriegelung. Moderne Schlösser besitzen mehrere Verriegelungspunkte (oben, unten und seitlich), die beim Abschließen simultan in den Rahmen greifen. Dadurch benötigt ein Einbrecher wesentlich mehr Zeit und Kraft, um die Tür aufzubrechen. Ein weiterer Schwachpunkt ist der Türzylinder: Dieser sollte gegen Herausziehen und Aufbohren geschützt sein (Stichwort Zylinderschutzbeschlag und gehärtete Schließzylinder).
Achten Sie darauf, die Wohnungstür beim Verlassen immer zweifach abzuschließen – es reicht nicht, sie lediglich ins Schloss fallen zu lassen, da die Falle sonst mit einer einfachen Karte geöffnet werden kann.
Zusätzlichen Schutz bietet ein Panzerriegelschloss (Querriegelschloss), das quer über die Tür verläuft und sich beidseitig im Mauerwerk verankert. Ein solcher Panzerriegel stabilisiert die Tür über die gesamte Breite und erschwert ein Aufhebeln enorm. Auch ein Tür-Zusatzschloss mit Sperrbügel kann sinnvoll sein: Es erlaubt, die Tür einen Spalt breit zu öffnen, ohne dass jemand hereindrängen kann. So ein Sperrbügel schützt zwar vor allem bei geöffneter Tür (z. B. gegen ungebetene Gäste an der Schwelle), aber ein gutes Zusatzschloss erhöht insgesamt die Stabilität der Tür. Nicht zu vergessen sind die Türangeln und Bänder – auch hier gibt es Sicherungen, etwa Hintergreifhaken oder spezielle Bandsicherungen, damit die Tür auf der Scharnierseite nicht ausgehebelt werden kann. Bei älteren Türen kann es sich lohnen, diese Teile nachrüsten zu lassen.
Fenster und Balkontüren sichern: Fenster gelten als bevorzugte Einstiegsöffnungen, vor allem wenn sie leicht erreichbar sind (Erdgeschoss, Hochparterre oder Balkon). Standardfenster lassen sich oft mit einem einfachen Schraubenzieher in Sekundenschnelle aufhebeln, wenn sie nicht extra gesichert sind. Abhilfe schaffen abschließbare Fenstergriffe und zusätzliche Fensterschlösser zum Nachrüsten. Solche Fenstersicherungen werden am Rahmen montiert und blockieren das Fenster, falls jemand versucht, es aufzuhebeln.
Besonders wirksam sind Fensterbeschläge mit Pilzkopfzapfen: Das sind spezielle Verriegelungsbolzen, die sich wie ein Pilzkopf in passende Schließstücke verhaken und ein Aufhebeln erheblich erschweren. Viele neuere Fenster haben diese Technik bereits integriert; bei älteren Modellen kann man sie oft vom Fachmann nachrüsten lassen. Auch für Schiebe- oder Terrassentüren gibt es spezielle Sicherungen, damit diese nicht einfach aus der Schiene gehoben oder aufgehebelt werden können.
Zusätzlichen Schutz bieten bauliche Maßnahmen wie Gitter vor Kellerfenstern oder Lichtschächten und stabile Rollläden. Gitter sollten fest im Mauerwerk verankert sein, sodass sie nicht einfach abmontiert oder verbogen werden können. Rollläden sollten – wenn sie als Einbruchschutz gedacht sind – aus robustem Material bestehen und über Hochschiebesicherungen verfügen; einfache Kunststoffrollläden bieten kaum Widerstand. Allerdings sollten Rollläden nicht dauerhaft geschlossen sein, da sie tagsüber Abwesenheit signalisieren können (siehe organisatorische Maßnahmen weiter unten).
Qualitätsmerkmale und Nachrüstung: Wer neu baut oder umfangreich renoviert, sollte von Anfang an auf einbruchhemmende Türen und Fenster achten. In Deutschland gibt es genormte Widerstandsklassen (RC – Resistance Classes, früher WK) nach DIN EN 1627. Für Wohnbereiche empfiehlt die Polizei mindestens RC 2. Hier ist sichergestellt, dass Türblatt, Zarge, Schloss und Beschlag als Gesamtkonstruktion einen guten Grundschutz bieten. In der Regel ist es günstiger, geeignete Sicherheitstechnik direkt beim Bau einzuplanen, als später aufwändig nachzurüsten.
Geeignete Türen und Fenster können jedoch auch im Bestand nachträglich verbessert werden. Die Nachrüstung mit zertifizierten Systemen (etwa gemäß DIN 18104 Teil 1 und 2) kann vorhandene Elemente deutlich einbruchsicherer machen – vorausgesetzt, die Grundkonstruktion von Rahmen und Flügel ist stabil genug. Beispielsweise kann man an einer soliden Altbautür immer noch durch Zusatzschlösser, Querriegelschlösser oder verstärkte Schließbleche eine Menge erreichen. Voraussetzung ist, dass alle Komponenten in ihrer Wirkung sinnvoll aufeinander abgestimmt sind. Schwachstellen wie schlecht verankerte Türrahmen oder einfache Scharniere sollten zuerst behoben werden, damit Zusatzsicherungen ihre volle Wirkung entfalten können.
Lassen Sie sich im Zweifel von kriminalpolizeilichen Beratungsstellen oder qualifizierten Fachbetrieben beraten. Oft bieten Polizei und Versicherungen Listen von geprüften Firmen an, die bei der Montage von Sicherungstechnik helfen können.
Mechanische Sicherungen haben den großen Vorteil, dass sie den Einbruch physisch verhindern oder zumindest deutlich verzögern. Einbrecher wollen schnell und unauffällig vorgehen; jede Minute, die sie länger brauchen, erhöht das Risiko, erwischt zu werden. Viele Täter geben auf, wenn sie nach wenigen Minuten nicht ins Objekt kommen. Daher sollten mechanische Barrieren immer die erste Schutzschicht darstellen.



Elektronische Sicherung: Alarmanlagen und Überwachungstechnik
Elektronische Sicherheitsmaßnahmen können einen Einbruch zwar nicht gänzlich verhindern, aber sie schrecken ab und informieren frühzeitig über einen Einbruchsversuch. Alarmanlagen (Einbruchmeldeanlagen von Arlo) sind hier das zentrale Element. Sie bestehen in der Regel aus Sensoren an Türen und Fenstern sowie Bewegungsmeldern im Inneren der Wohnung. Wird ein Einbruchsversuch erkannt – etwa wenn eine Tür gewaltsam geöffnet oder Bewegung im Wohnraum detektiert wird – schlägt die Alarmanlage lautstark Alarm. Zusätzlich kann sie eine Meldung an den Bewohner aufs Smartphone senden oder direkt einen Sicherheitsdienst informieren. Der laute Alarmton (Sirene) hat vor allem eine abschreckende Wirkung: Viele Einbrecher ergreifen panikartig die Flucht, sobald ein schriller Alarm losgeht, da sie entdeckt wurden und Nachbarn aufmerksam werden könnten.
Beim Einsatz von Alarmanlagen ist es wichtig, dass das System fachgerecht installiert und gewartet wird, um Fehlalarme zu verhindern und im Ernstfall zuverlässig zu funktionieren. Es gibt sowohl professionelle verdrahtete oder funkbasierte Alarmanlagen, die von Fachfirmen eingebaut werden, als auch Smart-Home-Systeme zur Selbstmontage. Letztere lassen sich oft kabellos installieren und per App steuern. Wichtig ist, die Sensoren an allen potenziellen Einstiegsstellen anzubringen und die Alarmzentrale so zu platzieren, dass ein Eindringling sie nicht sofort sabotieren kann. Einige Systeme verfügen auch über eine Notstromversorgung, damit sie bei Stromausfall weiterlaufen – ein Aspekt, den man berücksichtigen sollte.
Neben Alarmanlagen sind Überwachungskameras ein weiterer elektronischer Baustein der Sicherheit. Sichtbar angebrachte Kameras können abschreckend wirken, da Täter ungern gefilmt werden möchten. Moderne Kameras für den Privatbereich sind oft mit Bewegungsmeldern und Nachtsichtfunktion ausgestattet und senden das Videobild live aufs Handy oder in eine Cloud. So kann man von unterwegs aus nachsehen, was zu Hause passiert. Bei Kameras ist zu beachten, dass die Privatsphäre Dritter gewahrt bleibt – in Deutschland darf man z. B. den öffentlichen Raum oder Nachbargrundstücke nicht ohne Weiteres filmen. Für den Innenbereich können Kameras im Alarmfall wertvolles Beweismaterial liefern. Allerdings ersetzen Kameras keine mechanischen Sicherungen – sie dienen vor allem der Überwachung und Beweissicherung, während die eigentliche Einbruchhemmung durch stabile Türen und Fenster erfolgt.
Die Smart-Home-Technologie bietet inzwischen vielfältige Möglichkeiten, Sicherheitstechnik zu integrieren. Beispielsweise kann man Bewegungsmelder-Lampen installieren, die im Flur oder Außenbereich angehen, sobald sich jemand nähert, um Einbrecher zu verunsichern. Tür- und Fenstersensoren sowie Kameras lassen sich in ein zentrales Smart-Home-System einbinden, das bei Alarm etwa Lichter einschaltet, Rollläden hochfährt oder eine Sirene aktiviert. Auch smarte Türschlösser existieren, die per Code, Fingerabdruck oder Smartphone gesteuert werden – hierbei sollte man jedoch auf hohe Verschlüsselung und geprüfte Sicherheit achten, damit solche Schlösser nicht elektronisch manipuliert werden können. Ein nützliches Gadget ist außerdem der digitale Türspion: Anstelle des klassischen Gucklochs wird eine kleine Kamera in der Tür installiert, die das Bild auf einen Monitor oder ans Handy überträgt. So kann man gefahrlos erkennen, wer vor der Tür steht, ohne öffnen zu müssen.
Zusammenfassend erhöhen elektronische Sicherungen die Chance, einen Einbruch frühzeitig zu bemerken und den Täter in die Flucht zu schlagen. Sie ergänzen die mechanischen Barrieren ideal. Am wirksamsten ist eine Kombination: robust gesicherte Türen und Fenster, gekoppelt mit einer Alarmanlage – so muss der Einbrecher erst erhebliche Hindernisse überwinden und würde selbst dann noch einen Alarm auslösen.
Organisatorische Maßnahmen: Wachsamkeit und richtiges Verhalten
Neben Technik und Geräten spielt das eigene Verhalten eine entscheidende Rolle für die Sicherheit der Wohnung. Viele Einbrüche werden durch Gelegenheiten begünstigt – ein offenes Fenster, eine unverschlossene Tür oder offensichtliche Hinweise auf Abwesenheit machen es den Tätern leicht. Durch einige einfache organisatorische Maßnahmen kann man die Wohnung weniger attraktiv erscheinen lassen und das Risiko weiter senken.
Richtiges Verhalten bei Abwesenheit: Vermeiden Sie alles, was Einbrechern signalisiert, dass die Luft rein ist. Das heißt konkret: Wenn Sie die Wohnung verlassen – selbst nur für kurze Zeit – schließen Sie immer alle Türen und Fenster sorgfältig. Gekippte Fenster sollten bei Abwesenheit tabu sein; für Einbrecher sind gekippte Fenster praktisch offene Fenster, die sich in Sekunden öffnen lassen. Balkon- oder Terrassentüren sollten ebenfalls verschlossen werden, auch wenn man nur eben zum Nachbarn geht. Die Wohnungstür, wie erwähnt, immer abschließen.
Hinterlassen Sie keine Nachrichten wie „Bin im Urlaub“ an der Tür, und vermeiden Sie Hinweise auf Ihre Abwesenheit auch in sozialen Netzwerken oder auf dem Anrufbeantworter. Einbrecher spähen gelegentlich Wohngegenden aus und achten gezielt auf solche Hinweise.
Nachbarschaftshilfe nutzen: Eine aufmerksame Nachbarschaft kann Einbrüche verhindern oder zumindest die Aufklärungsquote erhöhen. Informieren Sie vertraute Nachbarn, wenn Sie längere Zeit verreisen, und bitten Sie sie, ein Auge auf Ihre Wohnung zu haben. Oft sind es wachsame Nachbarn, die ungewöhnliche Geräusche oder fremde Personen im Haus bemerken und im besten Fall direkt die Polizei rufen.
Gute Nachbarschaftshilfe beinhaltet auch kleine Gefälligkeiten: Die Nachbarn können z. B. den Briefkasten leeren, damit er nicht überquillt, und Werbeprospekte vor Ihrer Tür entfernen. Vielleicht können sie gelegentlich die Rollläden betätigen oder abends ein Licht in Ihrer Wohnung einschalten. Alles, was den Eindruck erweckt, die Wohnung sei weiterhin bewohnt, schreckt Einbrecher ab. Umgekehrt sollten auch Sie aufmerksam auf Ihre Umgebung achten und bei verdächtigen Beobachtungen (beispielsweise Fremde, die sich an Türen zu schaffen machen) nicht zögern, die Polizei zu verständigen.
Lichtsimulation und Präsenz zeigen: Ein dunkles, verlassen wirkendes Zuhause lockt Langfinger förmlich an. Daher gilt: Licht an, wenn es dunkel wird – zumindest in einigen Räumen. Praktisch sind Zeitschaltuhren oder programmierbare Smart-Home-Lampen, die zu bestimmten Zeiten Lampen ein- und ausschalten. Idealerweise variieren die Schaltzeiten etwas, damit nicht jeden Tag exakt um 19:00 Uhr das gleiche Beleuchtungsmuster abläuft (ein festes Muster könnte für einen Beobachter als Timer erkennbar sein). Es gibt auch Zufallssteuerungen, die das Licht unregelmäßig an- und ausgehen lassen, um eine echte Anwesenheit zu simulieren. Neben Licht kann auch ein Radio oder ein Fernsehsimulator zeitweise eingeschaltet werden, sodass Geräusche in der Wohnung zu hören sind. Von außen sollten Vorhänge oder Jalousien einen bewohnten Eindruck machen: Dauerhaft geschlossene Vorhänge über Tage signalisieren Abwesenheit, aber völlig offene Fensterfronten in der Nacht sind ebenfalls untypisch, wenn niemand zuhause ist. Ein Mittelweg ist ratsam, etwa halb geschlossene Rollläden im Erdgeschoss, die abends per Zeitschaltuhr ganz herunterfahren.
Weitere organisatorische Tipps: Hinterlegen Sie keine Hausschlüssel draußen – der klassische Schlüssel unter der Fußmatte oder im Blumentopf ist Einbrechern wohlbekannt. Falls Sie einem Helfer (z. B. einem Nachbarn) temporär einen Schlüssel geben, übergeben Sie ihn persönlich und ziehen Sie eine Vertrauensperson dem Verstecken vor. Bewahren Sie auch keine Adressdokumente gemeinsam mit einem Wohnungsschlüssel auf – geht ein Schlüsselbund verloren, soll ein Finder nicht direkt Ihre Wohnung zuordnen können. Denken Sie zudem daran, bei längerer Abwesenheit wertvolle Gegenstände nicht von außen sichtbar zu platzieren (z. B. teure Elektronik vor dem Fenster). Am besten räumt man solche Objekte außer Sichtweite oder gibt sie in sichere Verwahrung, bis man zurück ist. Einbrecher, die durch ein Fenster erspähen, dass hochwertige Geräte frei zugänglich herumliegen, könnten sich besonders eingeladen fühlen.

Wertsachen sinnvoll aufbewahren: Tresore, Verstecke und Versicherungen
Trotz aller vorbeugenden Maßnahmen kann man einen Einbruch nie 100% ausschließen. Daher ist es klug, Wertgegenstände innerhalb der Wohnung sicher zu verwahren, um im schlimmsten Fall den Schaden zu begrenzen. Hier kommen Tresore und durchdachte Verstecke ins Spiel – sowie die Absicherung durch Versicherungen.
Tresor als sicherer Hafen: Der sicherste Ort für Schmuck, Bargeld, wichtige Dokumente und andere Wertsachen in der Wohnung ist ein Tresor. Ein guter Safe (Wertschutzschrank) schützt den Inhalt nicht nur vor Diebstahl, sondern oft auch vor Feuer und Wasserschäden. Wichtig ist, dass der Tresor eine ausreichende Größe und vor allem ein hohes Gewicht oder eine feste Verankerung hat. Leichte Möbeltresore, die nicht verankert sind, können Einbrecher sonst einfach komplett mitnehmen und in Ruhe woanders aufbrechen. Empfohlen wird häufig ein Mindestgewicht von etwa 200 kg oder alternativ die Verankerung in Wand oder Boden. Es gibt unterschiedliche Sicherheitsstufen für Tresore (erkennbar z. B. an VdS- oder ECB-S-Zertifizierungen). Für private Haushalte genügen meist Tresore der Stufen N (0), I oder II, die einen soliden Grundschutz bieten. Wichtig ist auch die Handhabung: Bewahren Sie den Schlüssel des Tresors niemals offen in der Wohnung auf – er sollte also nicht in der Schreibtischschublade oder am Schlüsselbrett liegen. Besser sind Tresore mit Zahlenschloss, da entfällt das Verstecken des Schlüssels. Die Zahlenkombination sollte natürlich niemand Unbefugtes kennen, und idealerweise ändert man sie in regelmäßigen Abständen.
Verstecke mit Bedacht wählen: Viele Menschen glauben, sie könnten Wertsachen an ausgeklügelten Orten verstecken, die kein Dieb findet. Die Realität ist: Professionelle Einbrecher kennen die gängigen Verstecke und durchsuchen bei einem Einbruch systematisch die gesamte Wohnung. Innerhalb weniger Minuten durchwühlen sie Schränke, Betten und Behältnisse. Als unsicher gelten zum Beispiel folgende typische Verstecke:
- Im Kleiderschrank zwischen oder unter der Kleidung
- Unter der Matratze oder im Bettkasten
- In Vorratsdosen oder Lebensmittelverpackungen (etwa Keksdosen, Cornflakes-Packungen)
- Zwischen Büchern im Regal oder in leeren Buchattrappen
- In Blumenvasen oder unter Blumentöpfen
- Hinter Bildern oder Spiegeln an der Wand
- In scheinbar „sicheren“ abschließbaren Schubladen oder Schränkchen
- In der Schmutzwäsche oder im Wäschekorb
- Im Gehäuse von Elektrogeräten (zum Beispiel alter DVD-Player, Computer)
- Im Spülkasten der Toilette
All diese Verstecke werden von Einbrechern erfahrungsgemäß als erstes geprüft. Auch ein abschließbarer Schrank oder eine Kommodenschublade hält sie kaum auf – Möbel kann man leicht aufbrechen oder notfalls komplett mitnehmen. Wenn Sie Verstecke nutzen, dann wählen Sie etwas wirklich Unauffälliges, das Zeit kostet, um entdeckt zu werden. Bedenken Sie aber: Mit zu kreativen Verstecken besteht die Gefahr, dass Sie selbst die Wertsachen vergessen oder nicht mehr wiederfinden. Natürlich sollten Geld und Wertgegenstände auch nicht offen sichtbar in der Wohnung herumliegen, insbesondere nicht an Fenstern einsehbar.
Dokumente und Datensicherung: Abgesehen von Geld und Schmuck gibt es auch wichtige Unterlagen (Pässe, Urkunden, Verträge) oder digitale Werte (Festplatten, Datenträger), die vor Diebstahl geschützt werden sollten. Solche Dokumente und Datenträger sind in einem Tresor am besten aufgehoben. Wenn kein Tresor vorhanden ist, kann man zumindest Kopien wichtiger Dokumente anfertigen und diese separat aufbewahren – beispielsweise digital in einer Cloud oder physisch bei Vertrauenspersonen. Das schützt zwar nicht vor dem Diebstahl an sich, erleichtert aber die Wiederbeschaffung im Verlustfall. Persönliche Unterlagen, die Identitätsmissbrauch ermöglichen könnten (z. B. Geburtsurkunden, Bankunterlagen), sollten besonders sicher verwahrt oder gar nicht erst dauerhaft in der Wohnung gelagert werden, sofern nicht ständig benötigt.
Versicherungsschutz prüfen: Eine Hausratversicherung ist in Deutschland die gängige Absicherung gegen Einbruchdiebstahl. Sie kommt für den finanziellen Schaden auf, wenn Hausrat infolge eines Einbruchs entwendet oder beschädigt wird. Prüfen Sie Ihren Versicherungsvertrag hinsichtlich der Entschädigungsgrenzen für Wertsachen. Oft wird Bargeld nur bis zu einem relativ geringen Betrag ersetzt (häufig etwa 1.000 bis 1.500 Euro), und auch für Schmuck, Uhren, Münzsammlungen oder ähnliche Wertsachen gelten prozentuale Grenzen der Versicherungssumme – es sei denn, diese Werte sind in einem entsprechend zertifizierten Safe verwahrt. Höhere Wertgegenstände sollte man dem Versicherer melden; gegebenenfalls kann eine Anpassung der Police oder die Anschaffung eines hochwertigeren Tresors erforderlich sein, um vollen Versicherungsschutz zu gewährleisten.
Wichtig ist auch, im Schadensfall nachweisen zu können, was gestohlen wurde. Es empfiehlt sich, Inventarlisten zu führen oder zumindest Rechnungen und Fotos von wertvollen Gegenständen aufzubewahren. Dadurch lässt sich gegenüber der Versicherung belegen, welche Gegenstände vorhanden waren und welchen Wert sie hatten.
Beachten Sie zudem: Versicherungen leisten in der Regel nur, wenn tatsächlich ein Einbruch mit nachweisbarer Gewaltanwendung vorliegt. Das bedeutet, es müssen Einbruchspuren vorhanden sein (aufgebrochene Tür, eingeschlagenes Fenster). Wenn Sie beispielsweise vergessen zu schließen und ein Dieb gelangt ohne jede Mühe hinein, kann das als grob fahrlässig gewertet werden und den Versicherungsschutz gefährden. Einige neuere Policen decken zwar grobe Fahrlässigkeit mit ab, doch darauf sollte man sich nicht verlassen. Nutzen Sie lieber konsequent alle Sicherungsmaßnahmen – auch um im Ernstfall keine Probleme mit der Versicherung zu bekommen.
Zum Schluss sei noch erwähnt: Bankschließfächer sind eine sehr sichere Alternative, um besonders wertvolle Dinge aus der Wohnung auszulagern. Was nicht zu Hause ist, kann dort auch nicht gestohlen werden. Für einen vergleichsweise geringen Jahresbeitrag bieten Banken Schließfächer an, in denen Schmuck, Dokumente oder Bargeld sicher verwahrt sind. Dies ist insbesondere für Wertgegenstände sinnvoll, die man nicht regelmäßig benötigt.



Fazit
Ein wirkungsvoller Einbruchschutz in der Wohnung beruht auf dem Zusammenspiel mehrerer Ebenen: Stabile mechanische Sicherungen verhindern oder erschweren das Eindringen, elektronische Systeme melden Verdächtiges und schrecken Täter ab, kluge Verhaltensweisen reduzieren die Gelegenheiten für Einbrecher, und eine sichere Verwahrung der Wertsachen begrenzt den Schaden, falls doch jemand eindringt. Absolute Sicherheit gibt es zwar nicht, aber je unattraktiver und riskanter Ihre Wohnung als Ziel erscheint, desto eher wenden sich Täter einem leichteren Objekt zu.
In Deutschland stehen dafür viele Hilfen zur Verfügung – von staatlichen Förderprogrammen für einbruchhemmende Technik bis hin zur kostenlosen Beratung durch die Kriminalpolizei. Nutzen Sie diese Angebote und investieren Sie in die Sicherheit Ihrer Wohnung: Das erhöht nicht nur den Schutz Ihres Eigentums, sondern auch das persönliche Sicherheitsgefühl in den eigenen vier Wänden.